Die vielfältigen symbolischen Verbindungen von Frauen, Weiblichkeit und Fruchtbarkeit mit verschiedenen Gewässern (und in weiterer Folge auch mit Flüssigkeiten generell) beschreibt Theweleit wie folgt:
"Es ist ein Fluß ohne Ende und riesig breit, der so durch die Künste und die Literaturen fließt: die Frau aus dem Wasser, die Frau als Wasser, als brausendes, spielendes, kühlendes Meer, als reißender Strom, als Wasserfall, als unbegrenztes Gewässer, durch das die Schiffe treiben, mit Seitenarmen, Tümpeln, Brandungen, Mündungen; die Frau als lockende und abenteuerliche Tiefe, als Becher, in dem der Saft sprudelt, die Vagina als Welle, als Schaum, als dunkler Ort, als mystischer Ort. Die Vagina als heiliger Grahl. Die Vagina als Eingang in den Ozean, als Teil aller Ozeane, die Ozeane als Teil jeder Vagina. Der Name aller Orte, an denen es fließt, ist Frau."
(Klaus Theweleit. Männerphantasien. Band 1. Frauen, Fluten, Körper, Geschichte. 1995)